In der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) werden die der Polizei bekannt gewordenen und von ihr endbearbeiteten Straftaten erfasst. Nicht enthalten sind
- Staatsschutzdelikte,
- Verkehrsdelikte (mit Ausnahme der Verstöße gegen §§315, 315b StGB und 22a StVG),
- Straftaten, die außerhalb der Bundesrepublik Deutschland begangen wurden,
- Ordnungswidrigkeiten,
- Verstöße gegen strafrechtliche Landesgesetze,
- Delikte, die nicht in den Aufgabenbereich der Polizei gehören (z.B. Finanz- und Steuerdelikte) sowie
- Delikte, die unmittelbar bei der Staatsanwaltschaft angezeigt und ausschließlich von ihr bearbeitet werden.
Die PKS ist eine sogenannte Ausgangsstatistik. Das bedeutet, sie enthält nur die „endbearbeiteten“ Straftaten. Das heißt, die Fälle finden erst Eingang in die Statistik, wenn die polizeilichen Ermittlungen abgeschlossen sind und die Akten an die Staatsanwaltschaft abgegeben wurden.
Die PKS bildet das sogenannte Hellfeld der Kriminalität ab, also die der Polizei bekannt gewordene Kriminalität. Neben dem Hellfeld gibt es das sogenannte Dunkelfeld. Dieses umfasst Straftaten, die der Polizei nicht bekannt werden. Wie groß das jeweilige Hell- und Dunkelfeld sind, hängt beispielsweise davon ab, wie häufig Delikte angezeigt werden oder welche Schwerpunkte die Polizei bei der Verfolgung von Straftaten setzt.
Einige wichtige Trends und Entwicklungen aus dem Jahr 2023 werden nachfolgend dargestellt.
Gesamtentwicklung der Straftaten
Nachdem die Zahlen der polizeilich erfassten Straftaten im Jahr 2016 auf einem Höchststand waren, sind sie in den Folgejahren stetig gesunken. Mit Abklingen der Covid-19-Pandemie und den damit wegfallenden Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie kam der Umschwung – die erfassten Straftaten stiegen vom Jahr 2021 zum Jahr 2022 erstmals wieder merkbar an. Dieser Trend setzte sich 2023 zwar fort, jedoch weniger stark als im Jahr zuvor: Vom Jahr 2022 auf das Jahr 2023 stiegen die Fallzahlen um 5,5 Prozent an; von 5.628.584 Fällen in 2022 auf 5.940.667 Fälle in 2023 (vgl. 2021 auf 2022 +11,5 Prozent von 5.047.860 auf 5.628.584 Fälle) Betrachtet man die Fallzahlen im Langzeitvergleich, sind sie 2023 auf dem höchsten Stand seit dem Berichtsjahr 2016.
Aufklärungsquote
Die Aufklärungsquote lag 2023 bei 58,4 Prozent und damit 1,1 Prozentpunkte über dem Wert von 2022 (57,3 Prozent). Damit erreicht die Aufklärungsquote fast den Höchststand der letzten Jahre 2021 (58,7 Prozent).
Die nachstehende Grafik zeigt die Entwicklung der Anzahl der erfassten Fälle, der aufgeklärten Fälle und der Tatverdächtigen insgesamt seit dem Jahr 2009.
Auch wenn die Fallzahlen insgesamt von 2022 auf 2023 erneut angestiegen sind, lässt sich diese Entwicklung nicht pauschal auf alle Deliktsbereiche übertragen. Daher wird auf einzelne Deliktbereiche weiter unten im Detail eingegangen.
Woher kommt der Anstieg an Straftaten?
Die Kriminalitätsforscherinnen und -forscher des BKA haben drei zentrale Faktoren für den Anstieg der Fall- und Tatverdächtigenzahlen identifiziert, die für die Entwicklung der Delikte insgesamt ohne ausländerrechtliche Verstöße sowie insbesondere für Gewalt- und Eigentumsdelikte angeführt werden können:
- Erhöhte Mobilität bietet mehr Tatanlässe und -gelegenheiten
Während der Covid-19-Pandemie war die Mobilität stark eingeschränkt. Das heißt, die Menschen hielten sich generell mehr zuhause und im nahen Umfeld auf. Mit dem Wegfall der letzten Corona-bedingten Einschränkungen im Frühjahr 2023 sind die Menschen wieder mehr unterwegs, tendenziell verstärkt im öffentlichen Raum. Dadurch ergeben sich mehr Tatgelegenheiten und -anlässe.
- Wirtschaftliche und soziale Belastungen
In der Bevölkerung wurde über weite Teile der Jahre 2022 und 2023 die Inflation als wesentliches Problem wahrgenommen. Das war in den Jahren davor nicht der Fall und steht in Zusammenhang mit steigenden Fall- und Tatverdächtigenzahlen, bspw. bei Gewaltkriminalität. Hinzu kommen Belastungen im sozialen Bereich. Insbesondere Kinder und Jugendliche haben mit erhöhten psychischen Belastungen als Folge der Corona-Maßnahmen zu kämpfen, was sich auch auf ihre Anfälligkeit, Straftaten zu begehen, auswirken kann.
- Migration
Deutschland verzeichnet aktuell eine hohe Zuwanderungsrate. Dadurch steigt die Bevölkerungszahl an und der Anteil der Nichtdeutschen an der Gesamtgesellschaft nimmt zu. Es ist plausibel, dass sich dies auch in einer steigenden Zahl nichtdeutscher Tatverdächtiger ausdrückt. Es ist davon auszugehen, dass viele Schutzsuchende mehrere Risikofaktoren für verschiedene Deliktsbereiche aufweisen. Dazu gehören die Lebenssituation in Erstaufnahmeeinrichtungen sowie wirtschaftliche Unsicherheit und Gewalterfahrungen. Bei der Gewaltkriminalität zeigt vor allem die Migrationsdynamik (Wie viele Zu- und Fortzüge werden verzeichnet?) und weniger die Nettomigration (Wie viele Zugewanderte bleiben?) einen Zusammenhang mit dem Kriminalitätsgeschehen. Dies legt nahe, dass die Anstiege von Kriminalität (besonders bei nichtdeutschen Tatverdächtigen) mit den besonderen Bedingungen, die mit dem Wanderungsgeschehen verknüpft sind, einhergehen. Dazu gehören beispielsweise die große Anzahl von Personen in Erstaufnahmeeinrichtungen sowie viele kurzfristige Unterbringungen mit häufigen Umzügen.
Fokus: Besondere Risikofaktoren für Kinder und Jugendliche
Die genannten zentralen Erklärungsansätze finden auf alle Altersgruppen Anwendung. Bei (älteren) Kindern und Jugendlichen können sie aber in besonderem Maße relevant sein, denn:
- Jugendliche haben eine entwicklungsbedingt größere Neigung, gegen Normen zu verstoßen und Straftaten zu begehen. Mit den wegfallenden Covid-bedingten Einschränkungen entfalten diejenigen Faktoren, die derzeit das Kriminalitätsaufkommen insgesamt steigen lassen, bei Jugendlichen eine möglicherweise besonders deutliche Wirkung.
- Kinder und Jugendliche waren von den Covid-bedingten Einschränkungen in besonderem Maße betroffen (bspw.: Mangel an sozialen Kontakten, Stressbelastung innerhalb der Familie und beengte räumliche Verhältnisse). Aktuelle Studien zeigen, dass die psychischen Belastungen zum Teil auch nach Beendigung der Maßnahmen weiter Bestand haben.
Entwicklungen bei Tatverdächtigen
Im Jahr 2023 wurden insgesamt 2.246.767 Tatverdächtige in der PKS erfasst. Damit ist die Anzahl gegenüber dem Vorjahr um 7,3 Prozent angestiegen.
Kinder und Jugendliche
Von den 2.246.767 erfassten Tatverdächtigen waren 104.233 Kinder bis unter 14 Jahre (4,6 Prozent) und 207.149 Jugendliche zwischen 14- und unter 18-Jahren (9,2 Prozent). Insgesamt gibt es bei der Anzahl der erfassten Kinder und Jugendliche deutliche Steigerungen im Vergleich zum Vorjahr (Kinder: +12,0 Prozent; Jugendliche: +9,5 Prozent). Die Anzahl der tatverdächtigen Kinder liegt im Jahr 2023 deutlich über dem Niveau des letzten Jahres ohne Corona-bedingte Einschränkungen 2019 (72.890 tatverdächtige Kinder; 2019/2023: +43,0 Prozent). Die Anzahl der als tatverdächtig registrierten Jugendlichen liegt im Jahr 2023 um 17,0 Prozent über der Anzahl im Jahr 2019 (177.082 Tatverdächtige). Der Anstieg bei den Kindern und Jugendlichen zeigt sich vor allem bei den nichtdeutschen Tatverdächtigen.
Nichtdeutsche Tatverdächtige
Betrachtet man die Straftaten insgesamt ohne ausländerrechtliche Verstöße (d.h. ohne Verstöße, die vorrangig von Ausländern begangen werden können, wie zum Beispiel illegale Einreise) wurden im Jahr 2023 2.017.552 Tatverdächtige erfasst. Von diesen waren 34,4 Prozent nichtdeutsche Staatsbürgerinnen und -bürger.
Während es bei den deutschen Tatverdächtigen kaum eine Veränderung gab (+1,0 Prozent), war bei den nichtdeutschen Tatverdächtigen insgesamt ein deutlicher Anstieg von 13,5 Prozent zu verzeichnen. Erklären lässt er sich unter anderem mit der Zuwanderung. Denn: dadurch ist auch der Anteil der nichtdeutschen Bevölkerung in Deutschland insgesamt gestiegen.
Die folgende Grafik zeigt die Veränderung der deutschen und nichtdeutschen Tatverdächtigen in % vom Jahr 2022 bis 2023.
Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung der Delikte insgesamt ohne ausländerrechtliche Verstöße seit dem Jahr 2005.
Quelle: DESTATIS: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes; Bevölkerung jeweils zu Beginn des Jahres
Erneuter Anstieg von Gewaltkriminalität
Unter dem Begriff Gewaltkriminalität werden in der PKS verschiedene Delikte zusammengefasst, die der mittelschweren bis schweren Kriminalität zuzuordnen sind. Konkret handelt es sich um folgende Straftaten:
- Mord
- Totschlag und Tötung auf Verlangen
- Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und sexueller Übergriff im besonders schweren Fall einschl. mit Todesfolge
- Raub, räuberische Erpressung und räuberischer Angriff auf Kraftfahrer
- Körperverletzung mit Todesfolge
- Gefährliche und schwere Körperverletzung, Verstümmelung weiblicher Genitalien
- Erpresserischer Menschenraub
- Geiselnahme
- Angriff auf den Luft- und Seeverkehr
Im Jahr 2023 wurden 214.099 Fälle von Gewaltkriminalität erfasst. Die Deliktzahlen sind damit auf einem Höchststand seit dem Jahr 2007. Sowohl vom Jahr 2021 auf 2022 (+19,8 Prozent) als auch vom Jahr 2022 auf 2023 (+8,6 Prozent) sind deutliche Steigerungen der Fallzahlen bei der Gewaltkriminalität zu verzeichnen.
Auch die Tatverdächtigenzahlen sind deutlich gestiegen. Im Jahr 2023 wurden 190.605 Tatverdächtige ermittelt. Das entspricht einem Anstieg von +6,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Im vergangenen Jahr wurden 255.466 Menschen Opfer* von versuchter oder vollendeter Gewaltkriminalität (2022: 235.820, +8,3 Prozent). Davon sind etwa ein Drittel nichtdeutsche Staatsangehörige und fast 20 Prozent Kinder und Jugendliche.
*In der PKS wird die „Opferwerdung“ erfasst. Das bedeutet: Wenn eine Person mehrfach als Opfer in der PKS erfasst wurde, wird sie auch mehrfach gezählt.
Die nachfolgende Grafik gibt einen Überblick über die Entwicklung der Fallzahlen bei der Gewaltkriminalität seit dem Jahr 2000.
Wie sich die im Jahr 2023 erfassten 214.099 Fälle von Gewaltkriminalität auf die verschiedenen Straftaten aufteilen, zeigt die folgende Grafik. In Klammern steht zum Vergleich jeweils die Prozentzahl aus dem Vorjahr.
Fokus: Gewaltdelikte mit Messerangriff
Unter „Messerangriffen“ werden Tathandlungen gefasst, bei denen der Angriff mit einem Messer unmittelbar gegen eine Person angedroht oder ausgeführt wird. Das bloße Mitführen eines Messers reicht hingegen für eine Erfassung als Messerangriff nicht aus.
Der Anteil dieser Messerangriffe bei der gefährlichen und schweren Körperverletzung lag im Berichtsjahr 2023 mit 8.951 Fällen bei 5,8 Prozent (2022: 5,6 Prozent, 8.160 Fälle), bei Raubdelikten bei 10,9 Prozent (4.893 Fälle; 2022: 11,0 Prozent, 4.195 Fälle).
Minderjährige Tatverdächtige und Gewaltkriminalität
Im Jahr 2023 wurden bei der Gewaltkriminalität 12.377 tatverdächtige Kinder und 30.244 tatverdächtige Jugendliche ermittelt. Der Anteil der Kinder an allen Tatverdächtigen im Bereich Gewaltkriminalität liegt mit 6,5 Prozent auf dem Höchststand seit 2001; bei Jugendlichen mit 15,9 Prozent auf dem Höchststand seit 2011.
Die folgende Grafik zeigt den Anteil der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen an allen Tatverdächtigen bei der Gewaltkriminalität.
Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Gewaltkriminalität bei Kindern bis unter 14 Jahren um +17,0 Prozent; bei Jugendlichen von 14 bis unter 18 Jahren um +14,4 Prozent.
Der Anstieg der Tatverdächtigen bei Delikten der Gewaltkriminalität ist besonders stark ausgeprägt bei nichtdeutschen Kindern und Jugendlichen. Auch hier lässt sich der Anstieg unter anderem auch damit erklären, dass der Anteil an minderjährigen nichtdeutschen Personen in der Bevölkerung insgesamt deutlich gestiegen ist.
Die folgende Grafik zeigt die Veränderung der Tatverdächtigen in % vom Jahr 2022 bis 2023 bei der Gewaltkriminalität.
Die Kriminalitätsforscherinnen und -forscher des BKA haben drei zentrale Faktoren für den Anstieg der Fall- und Tatverdächtigenzahlen identifiziert: Die Menschen sind nach dem Wegfall der Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie wieder häufiger unterwegs, was zu mehr Tatgelegenheiten führt. Zudem sind wirtschaftliche sowie soziale Belastungen gestiegen und Deutschland verzeichnet aktuell eine hohe Zuwanderungsrate. Es ist davon auszugehen, dass viele Schutzsuchende mehrere Risikofaktoren für verschiedene Deliktsbereiche aufweisen. Darüber hinaus sind Kinder und Jugendliche besonders gefährdet, Gesetze zu brechen, denn:
- Jugendliche haben eine entwicklungsbedingt größere Neigung, gegen Normen zu verstoßen und Straftaten zu begehen. Mit den wegfallenden Covid-bedingten Einschränkungen entfalten die Faktoren, die derzeit das Kriminalitätsaufkommen insgesamt steigen lassen, bei Jugendlichen eine möglicherweise besonders deutliche Wirkung.
- Kinder und Jugendliche waren von den Covid-bedingten Einschränkungen in besonderem Maße betroffen (bspw.: Mangel an sozialen Kontakten, Stressbelastung innerhalb der Familie und beengte räumliche Verhältnisse). Aktuelle Studien zeigen, dass die psychischen Belastungen zum Teil auch nach Beendigung der Maßnahmen Bestand haben.
Cybercrime-Delikte mit hohem Dunkelfeld
Die Fallzahlen des Deliktsbereichs Cybercrime belaufen sich im Jahr 2023 auf 134.407 Fälle und nehmen damit nach einem kontinuierlichen Anstieg seit 2016 nun im zweiten Jahr in Folge ab (-1,8 Prozent; 2022: -16.282 Fälle –3,0 Prozent).
Dabei ist zu beachten, dass insbesondere der Bereich Cybercrime oftmals ein großes Dunkelfeld aufweist, da die Taten oft nicht angezeigt oder teilweise auch nicht bemerkt werden. Insofern bildet die PKS hier nur einen kleinen Teil der tatsächlichen Kriminalität ab.
Die vorliegenden Zahlen umfassen ausschließlich Taten, in denen zumindest eine tatverdächtige Person im Inland gehandelt hat. Viele Täter agieren aber gerade in diesem Deliktsfeld auch aus dem Ausland heraus. Zur Einordnung: Die PKS ist grundsätzlich eine Inlands-Statistik, das heißt, in ihr werden Fälle erfasst, bei denen der Handlungsort der tatverdächtigen Person in Deutschland war. Insgesamt ist beim Deliktsbereich Cybercrime nicht nur eine Verlagerung des Handlungsortes ins Ausland festzustellen, sondern damit verbunden auch ein Anstieg der Fallzahlen insgesamt zu verzeichnen.
Mehr Diebstahlkriminalität als vor Covid19-Pandemie
In fast allen Bereichen der Diebstahlsdelikte sind im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr deutliche Zunahmen zu verzeichnen. Der Anstieg liegt bei 10,7 Prozent, von 1.780.783 Fällen im Jahr 2022 auf 1.971.435 Fälle im Jahr 2023.
In diesem Bereich wurde das Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 nun übertroffen: Die Fälle des Diebstahls liegen im aktuellen Berichtsjahr insgesamt um 8,2 Prozent über der Anzahl 2019 (2019: 1.822.212 Fälle).
Starker Anstieg an Ladendiebstählen
Unter den hier betrachteten Deliktsfeldern zeigt sich beim Ladendiebstahl mit 23,6 Prozent der stärkste Anstieg von 2022 auf 2023. Während es im Jahr 2022 zu 344.669 Ladendiebstählen kam, waren es 426.096 Fälle im Jahr 2023. Damit wurde nicht nur das Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 deutlich überschritten (+30,8 Prozent), die Fallzahl erreicht auch den Höchststand seit 2006.
Die nachfolgende Grafik gibt einen Überblick über die Entwicklung der Fallzahlen beim Ladendiebstahl seit dem Jahr 2000.
Anstieg bei Wohnungseinbruchsdiebstahl
Nachdem es bereits einen starken Anstieg der Fallzahlen vom Jahr 2021 auf 2022 gegeben hat, sind die Fallzahlen beim Wohnungseinbruchdiebstahl erneut gestiegen. Im Jahr 2023 wurden 77.819 Fälle registriert. Dies bedeutet ein Anstieg von 18,1 Prozent im Vergleich zu 2022. Analog zum Anstieg der Fallzahl nimmt auch die Tatverdächtigenzahl zu. Im Jahr 2023 wurden 9.892 Tatverdächtige ermittelt, was einem Anstieg von 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Trotz des Anstiegs bleibt die Fallzahl weiterhin unterhalb des Vor-Corona-Niveaus 2019 (-10,7 Prozent).
Die nachfolgende Grafik gibt einen Überblick über die Entwicklung der Fallzahlen beim Wohnungseinbruchdiebstahl seit dem Jahr 2000.
Die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (Pro PK) hat unter unter www.k-einbruch.de Informationen rund um das Thema Einbruchschutz zusammengestellt.
Rauschgift: Viele Straftaten im Zusammenhang mit Kokain und Crack
Rauschgiftdelikte sind im Jahr 2023 insgesamt um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr nur leicht angestiegen (+6.200 Fälle). Bei Straftaten im Zusammenhang mit Kokain und Crack zeigt sich hingegen eine deutliche Zunahme um 29,1 Prozent (+8.322 Fälle).
Allgemein lässt sich sagen: Je mehr die Polizei kontrolliert, umso mehr Rauschgiftdelikte werden ermittelt und fließen somit nach Abschluss der Ermittlungen in die Zählung ein. Ein Grund für die Zunahme der Deliktszahlen für Kokain und insbesondere Crack dürfte in der hohen Verfügbarkeit von Kokain in Deutschland und Europa zu sehen sein, die durch steigende Kokaanbauflächen und Produktionsmengen in Südamerika begünstigt wird. Nach vorläufigen Zahlen wurden im Jahr 2023 ca. 43 Tonnen Kokain in Deutschland sichergestellt. Trotz der hohen Sicherstellungsmenge scheint 2023 so viel dieser Droge auf dem deutschen Markt gewesen zu sein, dass dies zu einem solch hohen Anstieg geführt hat.
Auch wenn zur Motivation eines zunehmenden Kokainkonsums dem BKA keine Informationen vorliegen, lässt sich sicherlich feststellen, dass Kokain keine „Elitedroge“ mehr ist. Trotz des vergleichsweise hohen Preisniveaus scheint Kokain für viele Menschen in Deutschland und den westlichen Industriestaaten bezahlbar und deshalb mittlerweile gesellschaftlich weit verbreitet zu sein.
Hilfs- und Präventionsangebote
- Weisser Ring e.V.
Schnelle und direkte Hilfe für Opfer von Kriminalität. Sachkundiger und anerkannter Ansprechpartner für Fragen der Opferhilfe und des Opferschutzes.
Onlineberatung: https://weisser-ring.de/hilfe-fuer-opfer/onlineberatung
Telefon: 116 006
- Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“
Telefon: 08000 116 016
- Kinder und Jugendtelefon „Nummer gegen Kummer“
Telefon: 116 111
- Hilfetelefon bei sexualisierter Gewalt
Telefon: 0800 22 55 530
- Telefonseelsorge
Telefon: 0800 1110111 oder 0800-1110222
- Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK)
- ProPK: Initiative zum Einbruchschutz
Allgemeine Information zu den erhobenen Zahlen:
- Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) ist eine jährlich veröffentlichte Statistik, in der alle der Polizei bekannt gewordenen und durch sie endbearbeiteten Straftaten erfasst werden. Weitere Informationen zur Methodik finden Sie hier