Bundeskriminalamt (BKA)

MAR­SA­LEK, Jan

Betrug

Die Staatsanwaltschaft München I und das Polizeipräsidium München bitten um Ihre Mithilfe!


Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt gegen Jan MARSALEK wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs, des besonders schweren Falls der Untreue sowie weiterer Vermögens- und Wirtschaftsdelikte. Der Beschuldigte MARSALEK war bereits seit Januar 2000 als Projektmanager Payment Systems bei der Wirecard AG beschäftigt und von Februar 2010 bis Juni 2020 Vorstandsmitglied. Als COO war er für das gesamte operative Geschäft inklusive des Vertriebs zuständig und seit mindestens 2015 insbesondere für das Asien-Geschäft und das TPA-Geschäft maßgeblich verantwortlich.

Er wird verdächtigt, ab einem nicht genau bestimmbaren Zeitpunkt, spätestens im Jahre 2015, zusammen mit dem ebenfalls Beschuldigten Dr. BRAUN, dem damaligen Vorstandsvorsitzenden der Wirecard AG, die Bilanzsumme und das Umsatzvolumen der Wirecard AG durch Aufnahme von vorgetäuschten Einnahmen aus Zahlungsabwicklungen im Zusammenhang mit Geschäften mit sogenannten TPA's aufgebläht zu haben, um so das Unternehmen finanzkräftiger und für Investoren und Kunden attraktiver darzustellen.

Letzte Aktualisierung: 18. Juni 2024

Weitere Bilder

 (verweist auf: Jan MARSALEK)
Porträtaufnahme Quelle: © Leopold Fiala PhotographyAufnahmedatum: 2019
 (verweist auf: Jan MARSALEK)
Passbild Quelle: Polizeipräsidium MünchenAufnahmedatum: 2017

Informationen

  • Delikt: Betrug
  • Zeit: seit mindestens 2015
  • Familienname: MARSALEK
  • Vorname: Jan
  • Geburtsdatum: 15.03.1980
  • Geburtsort: Wien
  • Staatsangehörigkeit: österreichisch
  • Geschlecht: männlich
  • Größe: circa 180 cm
  • Sprache/Dialekt: Deutsch (österreichisch), Französisch, Englisch
  • Äußere Erscheinung
    • europäisch
    • schlanke Statur
    • Augenfarbe: braun

Weitere Details

Im Rahmen einer Abschlussprüfung für das Jahr 2019 durch ein Wirtschaftsprüfungsunternehmen wurde festgestellt, dass entsprechende Bankbestätigungen, die das Bestehen von Treuhandkonten mit entsprechendem Guthaben belegen sollten, gefälscht beziehungsweise unecht sind.

Zudem besteht der Verdacht, dass der Beschuldigte MARSALEK entgegen seiner Verpflichtung gegenüber dem Wirecard-Konzern, dessen Vermögensinteressen zu wahren, die Anteile einer Firma zu einem überhöhten Kaufpreis erworben und dadurch das Vermögen des Unternehmens geschädigt hat.

In dem Wissen um die Unrichtigkeit der Bilanz und dass angeblich vorhandene Vermögenswerte in Höhe von zuletzt 1,9 Milliarden Euro (das entspricht einem Viertel der Bilanzsumme) nicht existieren, veranlassten die Beschuldigten die Verhandlung verschiedener Kredite und ähnlicher Geschäfte mit Investoren. Banken in Deutschland und Japan sowie sonstige Investoren stellten, durch die falschen Jahresabschlüsse getäuscht, Gelder in Höhe von rund 3,2 Milliarden Euro bereit, die aufgrund der Insolvenz der Wirecard AG höchstwahrscheinlich weitgehend verloren sind. Es besteht somit der Verdacht, dass sich MARSALEK eines besonders schweren Falls der Untreue und des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs strafbar machte.

Bisher verliefen die Fahndungsmaßnahmen ohne Erfolg. Aufgrund der derzeitigen Ermittlungsergebnisse wird ein Aufenthaltsort des Gesuchten im Ausland für sehr wahrscheinlich gehalten.

Für die Polizei ist die Beantwortung folgender Fragen von Bedeutung:

  • Haben Sie Jan MARSALEK seit Juni 2020 gesehen?
  • Können Sie Hinweise zum aktuellen Aufenthaltsort des Flüchtigen geben?
  • Haben Sie Bild- und/oder Videomaterial, die den Gesuchten zeigen?

Wir bitten Sie, Ihre Hinweise dem Polizeipräsidium München unter +49 89 29100 oder jeder anderen Polizeidienststelle mitzuteilen.

Außerdem können Sie hierfür das Kontaktformular der Polizei Bayern unter www.polizei.bayern.de nutzen. Ihre Hinweise können vertraulich behandelt werden!

Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite der Polizei Bayern.

Sie haben einen Hinweis zu dieser Fahndung?

Sie erreichen uns per E-Mail und Telefon

E-Mail senden +49 89 29100

Sachbearbeitende Dienststelle:

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80333 München

Darüber hinaus nimmt auch jede andere Polizeidienststelle Ihre Hinweise entgegen.