#gefährlichbunt
Ob in Kräutermischungen, als bunte Tabletten, Pulver, Liquids oder Vapes – Synthetische Drogen sehen oft harmlos aus. Doch der Schein trügt. Es handelt sich häufig um hochdosierte Rauschmittel, die in der Regel künstlich in illegalen Laboren hergestellt werden und meistens zusätzlich verunreinigt sind. Die Konsumierenden werden von diesen Stoffen schnell abhängig und setzen sich hohen gesundheitlichen Risiken aus. Angeboten werden die gefährlichen Drogen in unterschiedlichsten Erscheinungsformen.
Comicfiguren, Smileys oder Luxuslogos – diese Motivprägungen sind häufig auf bunten Ecstasy-Tabletten zu sehen. Nach Amphetamin ist Ecstasy (MDMA) das am weitesten verbreitete synthetische Betäubungsmittel. Die bunten Tabletten können aber auch andere Amphetamine, Neue psychoaktive Stoffe (NPS) oder völlig andere Rauschmittel beinhalten. Deswegen ist der Konsum so gefährlich und kann bis zum Tod führen.
Es ist kein echtes Badesalz, das hier als Rauschmittel verkauft wird. Vielmehr handelt es sich um einen Begriff aus der Drogenszene. Enthalten sind synthetische Cathinone und damit Betäubungsmittel bzw. Neue psychoaktive Stoffe (NPS). Das sind chemisch hergestellte Drogen, die ähnlich wie Amphetamin und Kokain stimulierend und euphorisierend wirken. Sie basieren strukturell auf dem natürlich vorkommenden illegalen Wirkstoff Cathinon. Dieser ist in der pflanzlichen Droge „Kath“ enthalten, die ursprünglich aus Ostafrika stammt. Die Einnahme kann unberechenbare Folgen haben. So kann es zu lebensgefährlichen Überdosierungen und Vergiftungen kommen, die bis zum Tod führen können. Schon nach kurzer Zeit können körperliche und psychische Abhängigkeiten auftreten. Bei einem Langzeitkonsum drohen schwerwiegende Organschäden.
„Liquids“ werden die Flüssigkeiten für E-Zigaretten/Vapes genannt, in denen ebenfalls Neue Psychoaktive Stoffe (NPS) enthalten sein können. Durch die verschiedenen Aufmachungen und Geschmacksrichtungen besteht große Verwechselungsgefahr mit herkömmlichen „Liquids“ und Vapes. Die Gefahr, von den NPS-Liquids abhängig zu werden, ist sehr hoch. Auch ist die Wirkung unberechenbar, weil die Substanzen illegal sind, unter unhygienischen Bedingungen hergestellt werden und die Dosierung oft unklar ist. Beim Konsum besteht die Gefahr von Psychosen oder tödlichen Überdosierungen.
Es klingt harmlos, doch was in bunten Verpackungen u. a. als „Kräutermischung“ beworben wird, enthält nicht nur Kräuter. Vielmehr dienen die Kräuter als Trägerstoffe für berauschende Stoffe, wie beispielsweise synthetische Cannabinoide. Sie können eine cannabisartige Wirkung entfalten. Im Vergleich zu natürlichem THC (Tetrahydrocannabinol), dem Hauptwirkstoff von Cannabis, kann die Wirkung und Wirkstärke der synthetischen Cannabinoide jedoch um ein Vielfaches höher sein. Und das bedeutet: Der Konsum ist ungleich gefährlicher und kann bis zum Tod führen!
Mit Drogen versetzte Lebensmittel werden „Edibles“ genannt. Häufig werden u. a. Kekse, Fruchtgummis oder Schokolade genutzt, um sie mit THC, dem verwandten HHC oder mit synthetischen Cannabinoiden anzureichern. Besonders gefährlich ist, dass hierbei oft nicht mehr erkennbar ist, dass die Süßigkeiten mit Drogen versetzt sind. Was so harmlos aussieht, kann eine unberechenbare Wirkung entfalten. Vor der Verwechslungsgefahr hat das BKA hier gewarnt.
Der Konsum von Synthetischen Drogen und Neuen psychoaktiven Stoffen (NPS) ist hochriskant. Von den Wirkstoffen selbst bzw. den Wirkstoffkonzentrationen gehen besondere Gefahren aus, da diese häufig unbekannt sind. Darüber hinaus werden die Substanzen illegal, oft unter unhygienischen Bedingungen, hergestellt und enthalten herstellungsbedingt zum Teil zahlreiche Verunreinigungen. Zudem sind die Angaben auf Verpackungen häufig falsch, sodass Konsumierende weder den enthaltenen Wirkstoff noch dessen Konzentration erkennen können. Hinzu kommt, dass Synthetische Drogen und NPS mit anderen Stoffen vermischt („gestreckt“) sein können. Generell kann die Einnahme dieser Stoffe oder Stoffgemische unberechenbare Folgen haben. So kann es zu lebensgefährlichen Überdosierungen und Vergiftungen kommen, die bis zum Tod führen können. Schon nach kurzer Zeit können körperliche und psychische Abhängigkeiten auftreten. Bei einem Langzeitkonsum drohen schwerwiegende und gegebenenfalls irreversible Organschäden.
Das BKA bekämpft zusammen mit den anderen Polizeibehörden in Deutschland die organisierte Rauschgiftkriminalität und ist für die kriminaltechnische Analyse von illegalen Betäubungsmitteln und Neuen psychoaktiven Stoffen zuständig. Dabei nimmt das BKA eine koordinierende Rolle ein und bezieht auch den Handel im Internet mit ein. Darüber hinaus ermittelt das BKA als Strafverfolgungsbehörde in Fällen des international organisierten illegalen Handels mit Betäubungsmitteln. Die Bekämpfung konzentriert sich besonders auf kriminelle Netzwerke, Strukturen und Tätergruppierungen.
Wenn Tabletten, Pulver oder andere Stoffe sichergestellt werden, die möglicherweise synthetische Rauschmittel enthalten, werden diese kriminaltechnisch untersucht. Eine genaue Kenntnis der chemischen Zusammensetzung der Drogen ist nicht nur strafrechtlich relevant, sondern es lassen sich zusätzlich Erkenntnisse zum gesamten illegalen Produktionsprozess gewinnen. Dieser umfasst die Herkunft der Grundstoffe, die Produktion der Wirkstoffe, die Tablettierung, die Verpackung und die Verteilung. Ihre Erkenntnisse nutzen die Sachverständigen im BKA, um neue Entwicklungen auf dem Drogenmarkt schnell zu erkennen und die Ermittlungs- und Auswertereferate fachlich fundiert zu beraten. Weitere Informationen zur Kriminaltechnik.
Was sind Synthetische Drogen?
Unter den Sammelbegriff „Synthetische Drogen“ fallen alle Substanzen, die ohne einen natürlichen Ausgangsstoff, sondern rein chemisch im Labor hergestellt werden.
Welche Drogenarten gibt es bei Synthetischen Drogen?
Nach ihrer Wirkweise können herkömmliche Synthetische Drogen in vier Gruppen unterteilt werden:
Was sind Neue psychoaktive Stoffe?
Neue psychoaktive Stoffe – kurz NPS – werden häufig u. a. als „Designerdrogen“, „Research Chemicals“ oder „Legal Highs“ bezeichnet. Diese synthetisch hergestellten, psychoaktiv wirkenden Stoffe werden speziell dafür entwickelt, die Wirkung herkömmlicher Drogen nachzuahmen. Gleichzeitig versuchen Kriminelle dabei immer wieder, die betäubungsmittelrechtlichen Bestimmungen des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) oder des Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetzes (NpSG) zu umgehen. NPS decken die gesamte Bandbreite der klassischen Drogenarten sowie alle Erscheinungsformen und Konsumvarianten ab. In bunten und optisch ansprechend gestalteten Verpackungen werden NPS hauptsächlich freizugänglich in Onlineshops verkauft. Im Rahmen der Verkaufsstrategie wird auf die Verharmlosung der Produkte durch die Deklaration als „legal“, „rein pflanzlich“ oder „qualitativ hochwertig“ gesetzt. Dadurch entsteht fälschlicherweise der Eindruck, es handele sich um legale und gesundheitlich unbedenkliche Produkte. Doch NPS enthalten in der Regel psychoaktive und synthetische Wirkstoffe mit ähnlicher Wirkweise und (gegebenenfalls auch höherer) Wirkstärke als andere illegale Rauschmittel. Die tatsächlichen chemischen Inhalts- bzw. Wirkstoffe der NPS-Produkte sind meist gar nicht, unvollständig oder falsch deklariert. Daher wird die Wirkung von NPS häufig unterschätzt und es kann leicht zu Überdosierungen und schweren gesundheitliche Schäden kommen.