Bundeskriminalamt (BKA)

Bekämpfung der Schweren und Organisierten Kriminalität: Deutschland unterstützt Europol-Operation "Archimedes"

  • Datum:24. September 2014
  • Ausgabejahr:2014

Deutschland – vertreten durch zwölf Landeskriminalämter, Bundespolizei, Zollkriminalamt (ZKA) und Bundeskriminalamt (BKA) – beteiligte sich vom 15. bis 23. September 2014 an einem von Europol initiierten europaweiten, deliktsübergreifenden „Joint Action Day“.
28 EU-Mitgliedstaaten sowie Australien, USA, Norwegen, Serbien, Kolumbien und die Schweiz nahmen an der Operation unter dem Namen „Archimedes“ teil und führten an mehr als 290 Kontrollstellen auf Straßen, an Grenzübergängen sowie See- und Flughäfen Überprüfungsmaßnahmen durch. Eurojust, Frontex und Interpol waren ebenfalls eingebunden.

Ziel der bisher größten deliktsübergreifenden Operation ist die Bekämpfung der Schweren und Organisierten Kriminalität durch die zeitgleiche Durchführung von Maßnahmen an einer Vielzahl internationaler Kontrollstellen.

Das BKA fungierte im Rahmen der Operation "Archimedes" als zentraler Ansprechpartner für Europol und die beteiligten nationalen und internationalen Strafverfolgungsbehörden.

National erfolgte die Koordinierung von Kontrollmaßnahmen in speziellen Kriminalitätsbereichen durch unterschiedliche Behörden:

Die Bundespolizei kontrollierte im Bereich Schleusungskriminalität, für die Phänomene gefälschte Güter, Verbrauchssteuerbetrug, synthetische Drogen sowie Kokain- und Heroinschmuggel war das ZKA zuständig.
Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg war für die Koordination der Kontrollen im Bereich der Eigentumskriminalität, hier insbesondere zum Wohnungseinbruchdiebstahl, verantwortlich. Das BKA übernahm neben seiner Rolle als zentraler Ansprechpartner die Koordinierung der Kontrollmaßnahmen im Phänomenbereich Menschenhandel.

In Deutschland führte die Operation "Archimedes" zur Festnahme von elf Personen wegen des Verdachts der Einschleusung von Ausländern und zur Feststellung von 241 illegal eingereisten Personen. Zudem ergaben sich Verdachtsfälle des Menschenhandels zur sexuellen Ausbeutung. Im Zusammenhang mit Kontrollmaßnahmen wegen des Verdachts der illegalen Einfuhr von Rauschgift kam es zu drei Festnahmen und zur Sicherstellung von fast zwei Kilogramm Kokain. In Berlin wurden drei italienische Staatsangehörige auf frischer Tat bei einem Einbruch in ein Antiquitätengeschäft festgenommen. Zudem konnten in Lettland durch die dortigen Behörden sechs in Deutschland gestohlene Kraftfahrzeuge sichergestellt werden.

BKA-Präsident Jörg Ziercke: "Rauschgifthandel auf öffentlichen Plätzen, Kokainschmuggel aus Südamerika, synthetische Drogen, über 400 Wohnungseinbrüche in Deutschland pro Tag, Schleuser, die sich am Leid anderer bereichern – Organisierte Kriminalität hat viele Gesichter und ist international. Dieser Entwicklung muss mit einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden entgegengewirkt werden. Die deutsche Beteiligung an den Kontrollmaßnahmen in sieben von zwölf Deliktsbereichen stellte – gemeinsam mit den Maßnahmen Frankreichs und den Niederlanden – den Schwerpunkt des aktuellen Joint Action Day dar und unterstreicht die Bedeutung, die wir der Bekämpfung der Organisierten Kriminalität widmen."

Auf die Pressemitteilung von Europol vom heutigen Tag wird hingewiesen.

Ansprechpartner:
EUROPOL CORPORATE COMMUNICATIONS:
Tel.: 0031 70 302 5001; E-Mail: corporate.communications@europol.europa.eu
BKA-Pressestelle: Tel.: 0611/551 3083; E-Mail: pressestelle@bka.bund.de