Am 13.09.2016 konnten neun sakrale Figuren an die Eigentümer, Vertreter der Diözesen Aachen und Münster, zurückgegeben werden.
Zuvor hatte am 29.02.2016 ein Benediktinerbruder zwei Reisegepäckstücke gefunden, die von Unbekannten über die Mauern des Klosters Maria Laach geworfen worden waren. Sie enthielten insgesamt elf sakrale Reliefs ohne Hinweise zu ihrer Herkunft.
Da zu vermuten war, dass die Kunstgegenstände aus Kirchendiebstählen stammten, wurden die Polizeiinspektion Remagen und das Bundeskriminalamt eingeschaltet.
Die Spezialisten des Bundeskriminalamts konnten durch umfangreiche Vergleichsermittlungen in nationalen und internationalen polizeilichen Verlustdateien für Kunstgegenstände die Herkunft der über 500 Jahre alten, kunsthistorisch wertvollen Sakralfiguren aufklären.
So stammten beispielsweise drei Figuren, darunter eine Prophetenfigur und eine "Verkündigung Mariä", aus Kirchendiebstählen im Bereich der Bistümer Münster und Aachen in Nordrhein-Westfalen aus den Jahren 1970/71. Auch das Bistum Münster ordnete in akribischer Recherchearbeit einige Fundstücke weiteren Straftaten zu.
Bei zwei der Figuren, einer "Maria Magdalena" und einem "Mann mit Seil", konnten die Eigentümer zunächst nicht ermittelt werden. Erfreulicherweise wurde deren Herkunft kurz nach dem Übergabetermin geklärt.
Gestohlene Kunstgegenstände werden häufig erst nach Jahren und mehrmaligen Besitzerwechseln auf Kunstmessen oder über Auktionshäuser zum Verkauf angeboten.
Erst ein Vergleich spezifischer Merkmale ermöglicht die Feststellung der Identität. Neben einer Zusammenarbeit mit Experten für sakrale Kunst sowie den betroffenen Kirchengemeinden bieten die umfangreichen Fahndungsunterlagen des BKA oft die letzte Chance, Kunstgegenstände zweifelsfrei zuzuordnen.
Die Experten für die Bekämpfung der Kunstkriminalität im Bundeskriminalamt sorgen mit ihren Herkunftsermittlungen regelmäßig dafür, dass vor allem sakrale Kulturgüter auch noch viele Jahre nach Diebstählen aus Kirchenhäusern den rechtmäßigen Eigentümern zurückgegeben werden können.