Bundeskriminalamt (BKA)

Wohnungseinbruchdiebstahl

Der Wohnungseinbruchdiebstahl (WED) ist ein Delikt, das das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung erheblich beeinträchtigt. Neben dem materiellen Schaden leiden die Opfer nicht selten unter teilweise langfristigen psychischen Problemen, die durch die Verletzung der Privatsphäre und die Furcht vor einem erneuten Einbruch mit einer möglichen Täterbegegnung verursacht werden.

Nachdem die Fallzahlen in den Jahren 2009 (113.800 WED) bis 2015 (167.136 WED) jährlich angestiegen waren, war seit 2016 (151.265 WED) ein kontinuierlicher Rückgang bis auf 54.235 WED im Jahr 2021 zu verzeichnen. Diese Entwicklung ist wesentlich auf umfängliche präventive und repressive polizeiliche Bekämpfungsmaßnahmen zurückzuführen, wobei in den Jahren 2020/21 auch die COVID-19-Pandemie mit vermehrtem Home-Office und Grenzkontrollen/-schließungen eine Rolle gespielt haben dürfte. In den Jahren 2022 (65.908 WED) und 2023 (77.819 WED) stiegen die Fallzahlen wieder an, sie lagen jedoch unter dem Niveau des Jahres 2019 (87.145 WED), dem letzten Jahr vor Ausbruch der COVID-19-Pandemie.

Der Versuchsanteil beim WED ist seit 1993 (28,3 %) deutlich angestiegen und lag 2023 bei 46,3°%,(Höchststand: 2021: 48,7 %), was auf die Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen, insbesondere technischer Sicherungseinrichtungen, zurückgeführt wird.

Wo und wann geschehen die meisten Einbrüche?  

Schwerpunkte sind Metropolen und städtische Regionen sowie Gegenden entlang von Fernstraßen und Bahntrassen. Jahreszeitlich gesehen gibt es im Winterhalbjahr höhere Fallzahlen als im Sommerhalbjahr.

Wer sind die Täter?

Unter den ermittelten Tatverdächtigen dominieren nach wie vor deutsche Staatsangehörige und örtlich-regionale Täter. Sie sind oftmals polizeibekannt und setzen sich größtenteils aus "älteren Gewohnheitstätern", Banden von Jugendlichen und Heranwachsenden sowie Drogenkonsumenten zusammen, die durch Einbrüche ihre Rauschgiftsucht finanzieren.

Der Anteil von überregional und international agierenden Tatverdächtigen, die aufgrund ihrer Tatort-Wohnsitz-Beziehung als sogenannte "reisende Täter" bezeichnet werden, spielt jedoch nach wie vor eine große Rolle. Häufig stammen sie aus Südost- und Osteuropa.

Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls

Die Verfolgung und Verhinderung von Wohnungseinbruchdiebstählen haben bei den Polizeien der Länder und des Bundes sowohl im repressiven als auch im präventiven Bereich eine hohe Priorität.

Die Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls erfolgt in erster Linie durch die Polizeien der Bundesländer vor Ort. In vielen Landespolizeidienststellen werden spezielle WED-Beauftragte/-Koordinatoren eingesetzt.

Auch auf überstaatlicher Ebene arbeiten die Sicherheitsbehörden eng zusammen. Das BKA stellt dabei einen wichtigen Informationsknotenpunkt ins In- und Ausland sowie zur europäischen Polizeibehörde EUROPOL und zur Internationalen Kriminalpolizeilichen Organisation IKPO-INTERPOL dar, um die grenzüberschreitende polizeiliche Zusammenarbeit zu gewährleisten.