Bundeskriminalamt (BKA)

Fallen an einem Tatort Schüsse, so entsteht ein meist komplexes ballistisches Spurenbild. Schussbeschädigungen, ausgeworfene Hülsen, sonstige Spuren wie Blutspritzer, aber auch Zeugenaussagen lassen in ihrer Gesamtheit gegebenenfalls eine Rekonstruktion zumindest von Aspekten des Tatablaufs zu. Befunderhebung, Rekonstruktion und Bewertung sind Aufgabe der „Forensischen Ballistik“, die modernste Technik nutzt. Im ballistischen Labor können die schnell ablaufenden Ereignisse bei der Schussabgabe mit diversen Hochgeschwindigkeitskameras beobachtet und analysiert werden. So löst man beispielsweise den Durchdringungsvorgang eines Geschosses durch einen Gelatinekörper - ein Simulationsmedium für Muskelgewebe - zeitlich auf. Die Ballistik-Expertinnen und -Experten des Kriminaltechnischen Instituts werden immer wieder auch international in bedeutenden Fällen angefordert und beauftragt.

Vier Bilder eines Hochgeschwindigkeitsvideos zeigen das Auftreffen eines Geschosses auf einen Gelatineblock. Das Geschoss dringt in den Block ein und stellt sich kurz hinter der Mitte quer, was zu einer starken Materialverdrängung führt. Hochgeschwindigkeitsaufnahmen eines Gelatinebeschusses