Bundeskriminalamt (BKA)

Schusswaffenerkennung

An einem Tatort von der Spurensicherung vorgefundene und sichergestellte Hülsen und Geschosse werden über einen Meldedienst dem Schusswaffenerkennungsdienst des BKA zugesandt. Dieser ist eine zentrale Einrichtung der deutschen Polizei für alle unaufgeklärten Schusswaffendelikte. Munitionsteile von mehr als 8.000 Tatwaffen bilden die umfangreichste Tatmittelsammlung des Kriminaltechnischen Instituts.

Eine Hauptaufgabe bei der Untersuchung der Tatmunition eines neuen Tatorts ist der Spurenvergleich mit den gleichkalibrigen Munitionsteilen aller anderen Tatorte. Im Ergebnis können Tatzusammenhänge erkannt werden, die für die ermittelnden Dienststellen meist von sehr großer Bedeutung sind.

Für die Vorselektion beim Spurenvergleich bedient sich der Schusswaffenerkennungsdienst modernster Bildvergleichsverfahren. Die von einer digitalen Kamera unter mikroskopischer Beobachtung gewonnenen Bilder der Spurenbereiche Stoßbodeneindruck, Schlagbolzeneindruck und Auswerfereindruck bei Hülsen oder den Feldeindruckspuren bei Geschossen werden als sogenannte „signatures“ aufbereitet. Anschließend werden sie in einem automatisierten Prozess mit sämtlichen entsprechenden Spurenbildern der zentralen Tatmunitionssammlung verglichen und in einer Trefferliste nach der größten Ähnlichkeit geordnet. Der abschließende Vergleich findet dann durch Sachverständige unter dem Vergleichsmikroskop, ggf. einem Vergleichs-Rasterelektronenmikroskop statt.

Derartige automatisierte Bildvergleichsverfahren sind erst seit wenigen Jahren verfügbar und unterliegen gegenwärtig einem rasanten technologischen Wandel. Die Erfassung und der Vergleich von Geschossoberflächen in drei Dimensionen hat bereits Marktreife erlangt. Durch die praktische Erprobung dieser Verfahren und hieraus resultierende Optimierungsansätze hat der Schusswaffenerkennungsdienst Anteil an dieser Entwicklung.

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