Bundeskriminalamt (BKA)

Historische Entwicklung

Die Tatortgruppe des Bundeskriminalamtes wurde in den siebziger Jahren als Reaktion auf die Häufung terroristischer Anschläge durch u. a. die Rote Armee Fraktion (RAF) gegründet. Heute berät, unterstützt und übernimmt die Tatortgruppe in Fällen, in denen besondere Einsatztechnik und Spezialkenntnisse bei der Spurensuche und -sicherung gefordert sind. Dazu gehören u. a. die Unterstützung bei der Bearbeitung komplexer Tatorte in Fällen terroristischer Gewaltkriminalität, bei Mordfällen oder bei der Bearbeitung komplexer Spurenträger im Labor.

Unsere Experten

Das Spurensicherungsteam geht bei der Suche und Sicherung von Spuren am Tatort und im Labor systematisch vor, um keine Spuren zu zerstören und um eine Kontamination zu vermeiden. Hierfür ist vor allem Geduld, Sorgfalt und Erfahrungswissen gefragt. Flexibilität und Durchhaltevermögen sind wichtige Voraussetzungen, da im Einsatzfall oftmals weder Zeitpunkt noch Dauer der Tatortarbeit genau planbar sind. Die Spurensicherer müssen nicht nur ein breites Fachwissen über die von ihnen anzuwendenden Methoden besitzen, sondern auch weitere Untersuchungsmöglichkeiten im Kriminaltechnischen Institut berücksichtigen und dies bereits bei der Sicherung und Verpackung der Spuren und Spurenträger beachten.

Wir suchen und sichern Spuren aller Art...

...am Tatort

DNA, Fingerabdrücke, Fasern, Rauschgift und Rauschgiftrückstände, Haare, Blut und viele andere Spurenarten

Die Tatortarbeit beginnt mit einer umfassenden Dokumentation des Tatorts und aller relevanten Gegenstände und Spuren. Die Dokumentation beinhaltet auch die Asservierung, d. h. eine eindeutige Auflistung aller sichergestellten Gegenstände (Asservate) und Spuren. Zur Spurensicherung im weiteren Sinne gehört zudem eine fachgerechte Verpackung der Spuren und Spurenträger, um diese vor äußeren Einflüssen zu schützen und weitere kriminaltechnische Untersuchungen nicht zu gefährden.

...im Labor

Fingerabdrücke, latente Blutspuren und andere Spurenarten

Die am Tatort gesicherten Asservate werden von uns im Labor auf Fingerabdrücke untersucht. Dazu werden je nach Oberfläche eines Spurenträgers verschiedene chemische und/oder physikalische Verfahren angewendet. Ein Asservat kann dabei stufenweise mit mehreren Methoden behandelt werden. Auch eine anschließende Untersuchung hinsichtlich DNA ist in den meisten Fällen möglich. Werden Fingerspuren gesichert, so werden diese zur Auswertung und zum Abgleich an den Erkennungsdienst im BKA übersandt.

Spezielle Einsatzgebiete der Tatortgruppe des BKA sind u. a.:

  • Anwendung spezieller Spurensicherungsmethoden z. B. bei der Suche nach nicht sichtbaren Blutspuren
  • Untersuchung von Kraftfahrzeugen nach Rauschgift und Verstecken,
  • Untersuchung von Cannabis-Plantagen und Laboren zur Herstellung synthetischer Drogen,
  • Suche nach Leichen und ihre fachgerechte Ausgrabung im Rahmen der forensischen Archäologie,
  • Untersuchung von Laboren zur Herstellung von unbekannten Sprengvorrichtungen,
  • Mitarbeit im Unterstützungsverbund des Bundes CBRN (UVB-CBRN) als Modul Tatortarbeit und Entschärfung.

Bildergalerie Tatortgruppe