Bei der Echtheitsprüfung des Dokumentenvordrucks werden die Materialeigenschaften, Druckbildmerkmale und herstellungstechnischen Charakteristika des untersuchten Dokuments den Eigenschaften authentischer Vergleichsstücke gegenübergestellt und die Abweichungen bewertet.
Wird ein Dokumentenvordruck als Fälschungsprodukt eingestuft, so gilt es, durch Vergleich mit anderen untersuchten Fälschungen, Falsifikate genannt, mögliche Herstellungszusammenhänge aufzuklären. Zur Lösung dieser Aufgaben müssen Referenz- und Falsifikatensammlungen vorgehalten werden. Große Bedeutung kommt hierbei IT-gestützten Bild-Informationssystemen wie dem gemeinsam mit Bundespolizei und Landeskriminalämtern entwickelten Informationssystem Urkunden (ISU) zu.
ISU bündelt die Informationen zu den dezentral bei den Urkundenfachdienststellen des Bundes und der Länder vorliegenden Dokumenten. Im Zentrum des Informationssystems steht eine nationale Datenbank. Sie enthält hochwertige Bilder und textliche Beschreibungen zu deutschen und internationalen, echten und gefälschten Dokumenten sowie Stempelabformungen aller Art.
ISU stellt diese Informationen überall dort zur Verfügung, wo Dokumente kontrolliert und untersucht werden, d. h. nicht nur für die Kriminaltechnik und kriminalpolizeiliche Ermittlungen, sondern z. B. auch für die Grenzkontrolle. Über eine Schnittstelle ist ein Datenaustausch mit dem Informationssystem der Europäischen Union FADO (False and Authentic Documents Online) möglich.
