Das Gemeinsame Terrorismusabwehrzentrum (GTAZ) wurde im Jahr 2004 in Berlin gegründet um einen schnellen und unmittelbaren Informationsaustausch zwischen allen relevanten Akteuren zu gewährleisten.
Denn die frühzeitige Zusammenführung, Analyse und Bewertung relevanter Informationen aller Sicherheitsbehörden auf Ebene des Bundes und der Länder ist ein entscheidender Faktor für die Bekämpfung des internationalen Terrorismus, insbesondere für die Bewertung von Gefährdungssachverhalten und die Verhinderung terroristischer Anschläge.
Insgesamt 40 Behörden aus Polizei und Nachrichtendiensten arbeiten im GTAZ erfolgreich zusammen und tauschen sich, u. a. in täglichen Lagebesprechungen, über neueste Entwicklungen im Phänomenbereich islamistischer Terrorismus aus.
Kooperationsplattform aus mehreren Behörden
Das Gemeinsame Terrorismusabwehrzentrum ist eine Kooperationsplattform, die aus mehreren beteiligten Behörden aus Bund und Ländern besteht. Es bündelt die Fachkompetenz aller relevanten Akteure und ermöglicht somit eine effektive Zusammenarbeit unter Einhaltung des Trennungsgebots*1 und der jeweiligen Datenübermittlungsvorschriften zwischen Polizeien und Nachrichtendiensten. Zum GTAZ gehören:
- Bundeskriminalamt
- Bundesamt für Verfassungsschutz
- Bundesnachrichtendienst
- Bundespolizei
- Zollkriminalamt
- Militärischer Abschirmdienst
- Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
- Vertreter des Generalbundesanwaltes
- 16 Landeskriminalämter
- 16 Landesämter für Verfassungsschutz
*1 Das Trennungsgebot besagt, dass Polizei und Nachrichtendienste funktional, organisatorisch sowie in Bezug auf Befugnisse und Datenaustausch getrennt sein sollen.
Aktuell behandeln die vertretenen Behörden verschiedene Themen im Bereich des islamistischen Terrorismus und gehen relevanten Fragestellungen in den folgenden Arbeitsgruppen nach:
- „Tägliche Lagebesprechung“
- „Risikomanagement“
- „Operativer Informationsaustausch“
- „Fälle/Analysen zum islamistischen Terrorismus“
- „Transnationale Aspekte“
- „Islamistisch-terroristisches Personenpotenzial“
- „Statusrechtliche Begleitmaßnahmen“
- „Deradikalisierung“
Das zehnjährige Bestehen des GTAZ wurde am 28. Oktober 2014 feierlich gewürdigt. Der damalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière nahm an diesem Festakt neben Gästen wie dem ehemaligen Bundesinnenminister Otto Schily sowie dem ehemaligen Innenminister von Schleswig-Holstein, Klaus Buß, teil. Seit seiner Wirkbetriebsaufnahme hat sich die neue Form behördenübergreifender Kooperation des GTAZ bewährt.