- Datum:30. August 2018
- Typ:Polizei + Forschung
Zick, AndreasBand 52Jahrgang 2018Seiten 261Publikationsreihe Polizei + Forschung
Abstract:
Die vorliegende Studie ist eine der ersten umfassenden empirischen Untersuchungen zur Ausübung von Gruppendruck und Beeinflussungen auf Ausstiegswillige aus rechtsextremen Gruppen. Die Analysen der Interviews, die 2015 und 2016 deutschlandweit mit Aussteigenden, Ausgestiegenen und Expert_innen professioneller Ausstiegsprogramme geführt wurden, ermöglichen tiefere Einblicke in die Strukturen und Dynamiken rechtsextremer Sozialformen. Vor dem Hintergrund eines komplexen Gefüges gruppenspezifischer, individueller und kontextueller Faktoren verdeutlicht das hier dokumentierte Forschungsprojekt, wie rechtsextreme Gruppen Zugehörige und Mitglieder beeinflussen und Druck ausüben, um Ausstiegsversuche zu verhindern. Zentral ist in diesem Zusammenhang die Frage, wie und unter welchen soziologischen und sozialpsychologischen Umständen Beeinflussungsversuche und Momente der Druckausübung eine ausstiegshemmende Wirkung entfalten können. Hier finden sich wesentliche Ansatzpunkte für die professionellen Ausstiegsprogramme,
die in erste Handlungsempfehlungen ausformuliert werden. Mit dieser Publikation im Rahmen der BKA-Publikationsreihe „Polizei + Forschung“ sollen hilfreiche Anstöße zur praktischen Ausgestaltung
von Ausstiegsprozessen und besonders auch für die polizeiliche Prävention gegeben werden. Darüber hinaus bieten die vielfältigen Teilbefunde Anknüpfungspunkte für weitergehende Forschungsaktivitäten zu diesem herausfordernden und aktuell höchst relevanten präventiven Handlungsfeld.